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…oder wohl doch nicht, wie man in unserem diesjährigen Stück sehen konnte. Die bekannte Tragikomödie, Romulus der Grosse, von Friedrich Dürrenmatt, handelt von dem römischen Kaiser Romulus. Er lebt zusammen mit seiner Frau Julia und seiner Tochter Rea im königlichen Palast in Rom. Man könnte meinen die germanische Gefahr würde sie alle zusammenschweissen, ein idyllisches Familienleben sieht jedoch ganz anders aus. Besonders er und seine Frau können sich wohl nicht ausstehen, denn sie kriegen sich immer wieder in die Haare. Romulus’ grosse Leidenschaft zu seinem Federvieh scheint wohl auch nicht zu helfen. Anstelle sich mit der Rettung seines Reiches zu beschäftigen, züchtet er lieber Hühner und vergleicht Preise von Hühnerfutter. Genau diese Leidenschaft verbindet ihn aber mit seinem grössten Feind, dem germanischen Feldherr Odoaker, wie sie bei ihrem ersten Zusammentreffen herausfinden. Ein Gespräch über Hühnerzucht scheint wohl zuerst angebrachter als eins über Politik. Noch komischer wird es dann, als sich beide dem anderen unterwerfen wollen. Wie das wohl für das römische Weltreich ausgehen wird?
Besonders spannend fanden wir es, dass wir unsere eigene Interpretation des Stücks spielen konnten. So wurde zum Beispiel aus Cäsar Rupf der schweizerische Käsar Rupf und die Hühner von Romulus tragen Namen wie Trumpus oder Puttinus. Auch der Römische Gruss wurde zu einem freshen Handschlag mit den Worten «Römisches Reich forever». Ziemlich zynisch, wenn man bedenkt, dass diese Worte von Romulus stammen, der eigentlich von Anfang an den Untergang seines Reiches plante.
All diese Ideen entstanden in unserer Probewoche, während den Sportferien. In unzähligen Stunden haben wir gemeinsam geprobt, gegessen und gelacht, um schliesslich unser Stück dem Publikum zeigen zu können. Wir hatten eine super Zeit alle zusammen und sind als Gruppe wirklich zusammengewachsen. Besonders unsere Leidenschaft zu Mate hat uns verbunden, sie war fast mit Romulus’ Hühnerleidenschaft zu vergleichen.
FryK präsentierte im Dezember 2023 zum ersten Mal das beliebte St.Nikolaus-Marionettentheater für Kinder auf deutsch.
FryK misst sich einmal im Jahr mit FMS-Theater, der Theatergruppe der Fachmittelschule Freiburg.
Das Ganze findet natürlich im Rahmen absoluter Kollegialität und dem Spass am Zusammenspiel mit unserer Lieblingstruppe Fryburgs (neben uns...) statt.
BIG BROTHER IS WATCHING YOU!
Dies war das Zitat unseres diesjährigen Theaterstücks, basierend auf dem Roman “1984” von George Orwell. Er erzählt die Geschichte von Winston Smith und seinem Leben in einem Staat, in dem alles überwacht wird. Die Bewohner dieser Zeit glaubten an die Devise des Staates, die wie folgt lautete: «Krieg ist Frieden, Freiheit ist Sklaverei, Unwissenheit ist Stärke.» Während alle bedingungslos dem Regime folgen, hat Winston da seine Zweifel. Diese werden nur noch mehr verstärkt, als er auf die von Natur aus rebellische Julia trifft. Trotz all der Verbote und Überwachung beginnen die beiden eine Liebesbeziehung und beginnen den Staat mehr und mehr zu hinterfragen. Wird das wohl gut gehen?
Besonders spannend fanden wir die Aktualität der Themen in unserer jetzigen Zeit, aber auch erschreckend, dass George Orwell mit seiner Geschichte so genau die heutige Situation einiger Staaten widerspiegelt.
Wir fanden es auch sehr beeindruckend, wie die Bewohner dieses Staates alles glaubten und nichts hinterfragten. Viele glaubten sogar etwas Gutes zu tun, obwohl sie Personen und Familien mit ihrem Handeln zerstörten. Sie hatten auch nicht Angst davor Gewalt anzuwenden, wie zum Beispiel Folter.
Besonders anspruchsvoll, aber auch spannend, fanden wir es den Rollen gerecht zu werden und ihre Lebensumstände wahrheitsgetreu darzustellen. Da wir nur zu sechst waren, hatten wir alle mehrere, verschiedene Rollen. Wir mussten also schnell umdenken, da jeder Charakter verschiedene Charakteristiken, Weltansichten und Lebensumstände hatte. Auch das Überbringen der düsteren Atmosphäre war nicht immer einfach.
Auch wenn es ein sehr dramatisches Stück war, war das Proben nicht so düster, wie man vielleicht denkt. Es hat unglaublich viel Spass gemacht und besonders in der Probewoche sind wir als Gruppe zusammengewachsen. Jede Probe war anders und wir hatten immer etwas zum Lachen.
Wir hatten viel Freude daran unsere harte Arbeit nach vielen intensiven Wochen mit dem Publikum teilen zu können und die darauffolgenden Reaktionen zu sehen.